Boden verlegen – So meistert man knifflige Situationen
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Einen Boden zu verlegen ist, je nach Ausgangssituation, eine durchaus einfache Arbeit bei Renovierungen. Auch Laien können diese Aufgabe gut meistern. Ausführliche Infos hierzu erhalten Sie natürlich auch bei der Handwerkerinnung.
Es gibt aber Situationen, in denen man doch über einen gewissen Erfahrungsschatz verfügen sollte, um die Verlegearbeiten souverän abschließen zu können, ohne Zugeständnisse an die Optik machen zu müssen. Im Schwierigkeitsgrad lassen sich 3 verschiedene Materialgruppen ausmachen, die im Innenbereich am häufigsten zum Einsatz kommen:
- Weiches Material wie Teppichböden, PVC, Linoleum und CV-Beläge
- Naturmaterialien wie Kork, Laminat und Parkett
- Hartes Material wie Natursteine und Fliesen
Jede dieser Materialgruppen geht man mit unterschiedlichen Strategien und Werkzeugen an, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Knifflig wird es dann, wenn es um Türzargen, runde Wandelemente und Heizungsrohre geht.
Egal welcher Boden: Das muss vor dem Verlegen erledigt werden
Einige Arbeitsschritte bzw. Tätigkeiten müssen, egal welches Material verwendet wird, vor dem Verlegen erledigt werden:
- Sockelleisten von der Wand entfernen
- Ausgebrochene Stellen auf Sockelleistenniveau sauber verputzen, um hohle Stellen zu vermeiden
- Der Raum sollte möglichst komplett geräumt sein – Fegen und Staubsaugen, um lose Rückstände am Boden zu entfernen, die später Schäden am Bodenbelag verursachen könnten.
Der Teppichboden – einfach zu verlegen und an verschiedene Erfordernisse anzupassen
Die am einfachsten zu handhabende Bodenbelagsvariante ist das weiche Material, bei denen der Teppichboden am häufigsten zum Einsatz kommt. Er ist sehr flexibel und lässt sich leicht beschneiden, wenn ein entsprechend scharfes und stabiles Trapezmesser zum Einsatz kommt. Nach dem Transport sollte der Teppichboden zunächst einige Stunden ausgerollt liegen gelassen werden, damit er seine transportbedingten Wölbungen verliert und plan aufliegt. Danach an der längsten Kantenlänge ansetzen und soweit platzieren wie möglich. Die freizuschneidenden Stellen mit dem Messer bearbeiten und nochmals liegen lassen, bevor er mit Mobiliar belastet wird.
Laminatböden – mit handwerklichem Geschick und gutem Werkzeug eine lösbare Aufgabe
Laminatböden stellen schon mehr Ansprüche an das handwerkliche Geschick und das Werkzeug, wenn das Ergebnis entsprechend gut werden soll. Folgende Werkzeuge sollten vorhanden sein, bevor die Arbeit beginnen kann:
- Laminatschneider (vorzugsweise stromlos – auch Handsägen, Stichsäge oder Kapp- und Gehrungssäge ist möglich, erzeugt aber sehr viel unerwünschten Sägestaub)
- Zugeisen
- Kleiner Gummihammer
- Bohrmaschine (mit Lochsägeaufsatz)
- Trapezmesser
- Bleistift mit sehr weicher Mine
- Meterstab (Zollstock)
- Stechbeitel (optional)
- Sonstiges Zubehör für Laminatarbeiten
Laminat wird als Bodenbelag stetig beliebter. Neben der positiven Wirkung auf das Raumklima ist vor allem die große Auswahl verschiedener Optiken ein häufiger Kaufgrund. Das Design reicht von ursprünglicher Holzoptik bis hin zu täuschend echten Steinoptiken. Kunststoff ist zwar auch erhältlich, kann im Bereich der Haptik aber nicht mit Holz mithalten. Die Farbgebung reicht von rustikaler Eiche über einfaches grau bis hin zu gewöhnlichem weiß. Häufig gekauft wird vor allem Laminat aus Ahorn bzw. mit Ahornoptik. Auch bei der Trittbelastung sollte man ein Auge auf die verschiedenen Materialstärken haben, die hauptsächlich mit 15 mm, 18 mm und 22 mm verkauft werden. Die Materialstärke sowie die Optik spielen eine Rolle bei der Kalkulation der Preise.
Das Laminat kann größtenteils ohne Schwierigkeiten verlegt werden. Lediglich die sehr häufig vorhandenen Heizungsrohre sind eine Herausforderung. Um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, misst man den Abstand zwischen Wand und Heizungsrohr(en). Dann zeichnet man auf dem entsprechenden Stück Laminat den Bereich an, durch den die Rohre laufen sollen. Das Laminat sollte so gelegt werden, dass die Versatz-Stelle so platziert werden kann, dass die Löcher je zur Hälfte an der Nut- und Federseite gesägt werden können. Ein guter Tipp zur Abdeckung der Aussparungen sind formschöne und schnell montierte Rosetten für Heizkörperrohre.
Es gibt ein gutes und informatives Video, das zeigt, wie man einen Boden am Heizungsrohr verlegen sollte:
Boden am Heizungsrohr verlegen
Boden am Heizungsrohr verlegen.
Hier finden Sie den Bodenbelag aus dem Video: https://go.planeo.de/smokyoakgrey2
Eine immer wieder gestellte Frage an uns betrifft die Heizungsrohre. Wie kann ich einen…
Fliesen verlegen – besonders bei Heizungsrohren eine heikle Angelegenheit
Fliesen legen ist, ähnlich dem Laminatboden, auch ohne bzw. mit wenig Erfahrung gut machbar, solange der Untergrund ausreichend vorbereitet wurde und evtl. vorhandene Unebenheiten mit Fließestrich ausgeglichen wurden. Geschick und Erfahrung erfordert es an Stellen, bei denen man die Fliesen nicht einfach nur in einer Seitenlänge kurzen muss, sondern runde Löcher bzw. Schlitze benötigt, um an Heizungsrohren entlang verlegen zu können. Für alle Längsschnitte ist ein handelsüblicher Fliesenschneider vollkommen ausreichend – lediglich für die Löcher bzw. Schlitze benötigt man entweder einen handlichen Glasschneider oder eine Bohrmaschine mit entsprechenden Bohrern.
